Marshall JCM 800

DER Rock Amp !

Marshall macht gute Amps, und einige schaffen es, eine Legende zu werden. Da gibt es den Bluesbreaker Combo, der durch Eric Clapton weltberühmt geworden ist. Oder eben die JCM800-Serie, die viele Rockmusiker verwenden.

Unter anderem wird eines dieser Amp-Modelle von Randy Rhoads verwendet, dem ehemaligen Gitarristen der Band „Black Sabath“. Ozzy Osbourne ist mit dieser berühmt geworden. Es gibt mittlerweile viele recht unterschiedliche Versionen des beliebten Rock-Amps. Wir schauen uns einen JCM 800 Modell 2210 plus dazugehöriger 4 X 12er Box einmal etwas genauer an: Der 2210 ist ein Vollröhrentopteil und hat 100 W Leistung, die er von 4 Röhren des Typs EL34 bezieht. Es ist beeindruckend, was für eine schöne, kräftige Verzerrung (auch Endstufenverzerrung!) dieser Amp produziert, und die Lautstärke ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Das Bedien-Panel des 2210 ist in drei Bereiche, namentlich Master, Boost und Normal unterteilt. In der Master-Sektion kann man Mastervolume, Reverb und Presence für beide vorhandenen (Normal/Boost) Kanäle regeln. Im Boost-Bereich stehen einem Regler für Bass, Middle, Treble, Gain und Volume zur Verfügung.

Der Normal-Kanal verfügt nur über eine rudimentäre (Klang)regelung mit Bass, Treble und Volume. Weiter stehen auf der Gehäuserückseite ein Einschleifweg, 2 Ausgänge für Boxen, ein nur bedingt einsetzbarer Direct Out und ein Anschluss für einen Fußschalter zur Verfügung. Es gibt Dinge, für die die JCM-800-Serie berühmt geworden ist. Da wäre der Boost-Kanal, die eigentliche Stärke dieses Amps. Der Boost Kanal erzeugt bei vollem Gain und vollem Volume eine sehr kräftige und extrem satte Verzerrung, die für die meisten Arten von härterer Rockmusik geeignet sein dürfte. Gleichzeitig wird der Gitarrensound nicht "Matsch", so wie es bei vielen Transitor-Vorstufen der Fall ist.

Nicht zu verachten sind allerdings die Nebengeräusche und extremen Rückkopplungen, die hierbei selbst mit sehr guten Pick-Ups entstehen können - vor allem bei höherer Lautstärke. (Jimi Hendrix läßt grüßen...)Viele Musiker benutzen daher ein so genanntes Noise Gate (auch Noise Reducer genannt), um diesen Effekt etwas zu kompensieren. Dadurch entsteht ein sehr natürlicher und definierter Rocksound. Frühere Versionen der Serie sollen damit weniger Probleme gehabt haben . Alle Amps mit der Namensgebung „JCM„ sind laut, produzieren Druck und haben im Allgemeinen eine starke Präsenz auf der Bühne.

Die Version 2210 scheint besonders zum Solospiel geeignet, da die Verzerrung sehr angenehm ist, die Töne selbst bei verzerrten Akkorden gut zu hören sind und man ein sehr schönes, nahezu endloses Sustain hat. Wie bereits erwähnt verwenden viele gute Rockgitarristen den Amp (nicht selten weiter "getuned"..), und zwar aus genau den oben genannten Gründen. Wirklich gute Verzerrung live rüber zu bringen ist nicht leicht. Marshall hat genau dafür schon seit vielen Jahrzehnten die JCM-800er im Programm. Es gibt auch die verbesserte Version, die JCM-2000er. Diese erzeugen eine feinere Klangqualität, werden aber genau deswegen von einigen Rockmusikern eher gemieden. Für manche klingt dieser Amp bereits "zu sauber", um wirklich harten, dreckigen Rock zu spielen. Der JCM-2000 ist dafür ein Tausendsassa, mit ihm kann man sich auch mal bei einer Blues-Session sehen lassen. Beide haben ihre Stärken, aber der Rockamp schlechthin wird wohl der JCM-800 bleiben.

Kai Kappauf

Viele der heutigen Gitarren- und Bassverstärker haben die Möglichkeit, direkt vom Gerät aus sog. Playalongs abzuspielen. Die Playalong-CD emuliert dabei eine Begleitband für den Übenden zuhause. Dazu haben die Amps meist einen Line-Eingang, z.B. zum Anschluß eines CD-Walkmans.

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